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Motorsport Archiv – Geschichte des Motorsports und Aktuelles

Motorsport hat viele Gesichter. Die meisten denken bei dem Wort „Motorsport“ wahrscheinlich an Formel 1, an Rallye-Fahrten oder vielleicht noch an Kart-Rennen. Doch auch Motorradrennen, Motocross, Luftrennen mit Flugzeugen sowie Truck Racing mit LKWs gehören dazu. Selbst Wettkämpfe mit Traktoren oder Motorbootrennen können zum Motorensport dazu gezählt werden. Die Geschichte des Wettfahrens und Wettfliegens geht bis auf das späte 19. Jahrhundert zurück; seitdem haben sich aber viele Gegebenheiten geändert. Von der Geschichte des Motorsports wollen wir folgend berichten – und auch weitere wissenswerte Informationen einstreuen.

Bild von einer Motorsportveranstaltung

Warum gibt es Motosport?

Autos und andere motorenbetriebene Fahrzeuge wurden Ende des 19. Jahrhunderts vor allem zur schnelleren individuellen Fortbewegung und im Sinne des Fahrkomforts geschaffen. Jene, die es sich leisten konnten, nutzen einen motorisierten Untersatz, um nicht in einer Kutsche, mit der Eisenbahn, auf dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sein zu müssen. Da es aber nicht nur einen Hersteller für Automobile gab, entstand natürlich auch ein gewisser Wettbewerb, der zu immer schnelleren, aber vor allem auch immer haltbareren und zuverlässigeren Fahrzeugen führte.

Der erste Motorsport bestand aber noch nicht aus geregelten Rennen, bei denen die unterschiedlichen Hersteller ihre Fahrzeuge mit versierten Fahrern auf abgesteckte Bahnen schickten. Nein, es handelte sich um Wettrennen mit Zügen, mit Fahrradfahrern und auch mit Reitern zu Pferd. Die Autohersteller nahmen damals noch Abstand von diesen Ereignissen, waren sich aber der Öffentlichkeitswirkung der einzelnen Rennen durchaus bewusst. Deshalb wurde auch immer mehr an der Qualität und Fahrkraft der Fahrzeuge gearbeitet.

Zudem musste an einem flächendeckenden Netz an Tankstellen gearbeitet werden. Denn die ersten (noch nicht wirklich geregelten) Rennen waren nicht einfach nur abgefahrene Runden. Auch handelte es sich nicht immer nur um ein Tagesevent. Rennen gegen die Eisenbahn, Radfahrer oder Reiter wurden teilweise über erhebliche Strecken und über mehrere Tage oder Wochen ausgetragen. Statt an immer wieder anfahrbaren Tankstellen musste der damalige Treibstoff unterwegs teils recht kreativ beschafft werden – zum Beispiel in der Apotheke der Stadt, die man durchfuhr.

Eines der ersten Rennen, das auch medial größeren Anklang fand, wurde im Juli 1894 in Frankreich veranstaltet. Der Motorsport wurde in den Folgejahren immer ambitionierter und zeigte immer mehr die Reise-Möglichkeiten auf, die sich mit einem Auto ergaben. Es fanden auch Rennen von Paris nach Madrid statt; jedoch im Jahr 1903 mit vergleichsweise vielen Unfällen und Todesfällen. Deshalb wurde in Folge der Motorsport zu Rundrennen auf überschaubaren, gut ausgebauten Strecken umgewandelt. Folglich stiegen auch die Hersteller mit ein.

Demnach kann man im Verlauf der Jahrhundertwende (19. Und 20. Jahrhundert) diese Gründe für den Motorsport anbringen:

  • Test einer neuen Fortbewegungsmöglichkeit auf Herz und Nieren
  • Vergleich der neuen Technik mit etablierten Fortbewegungsmöglichkeiten
  • Wettkampf einzelner Fabrikate, um das beste Auto für eine lange Nutzung zu finden
  • Umgestaltung von Langstrecken- zu Rundrennen aufgrund von Unfällen
  • Kommerzialisierung, da Zuschauer in Massen an die Strecke geholt werden können

Der Startschuss für den Motorsport

Noch einige Jahre nach der Jahrhundertwende waren Langstreckenrennen, welche heute als Rallyes mit geländetauglichen Wagen durchgeführt werden, eine beliebte Art des Motorsports. So gab es noch im Jahr 1908 das bisher längste Autorennen, welches von New York an der Ostküste der USA über Peking in China nach Paris in Frankreich führte. Das bei diesem Rennen schwächste Automobil hatte gerade einmal 15 PS, und der Weg war auf weiten Teilen der über 21.000 km Strecke recht unwegsam. Nach ganzen 169 Tagen gab es mit George Schuster einen Sieger.

Vor dem ersten Weltkrieg ging es in kleinerem Maß so weiter. Das Ziel von Motorsport blieb weiterhin, die Beständigkeit der Maschinen zu testen bzw. unter Beweis zu stellen. Zwar bleibt das Rennen von 1908 die bisher größte und längste Motorsport-Veranstaltung, jedoch gab es noch weitere Wettrennen von Stadt zu Stadt. Mit dem Ende des ersten Weltkriegs wurde aber der Startschuss für den Motorsport abgegeben, wie wir ihn heute kennen. Denn durch die Motorenentwicklung im Krieg – vor allem für Flugzeuge im Luftkrieg – gab es neue Entwicklungen, die nun die Geschwindigkeit von Fahrzeugen in den Vordergrund stellte.

In der Zwischenkriegszeit von 1918 bis 1933 wurden also die Grenzen des damals Machbaren ausgelotet. Für den regulären Straßenverkehr waren die Motoren der für Wettrennen konzipierten Autos und Motorräder viel zu stark – und mit dieser Aufteilung in Alltags- und Rennwagen wurde quasi endgültig der Weg zum Motorsport wie wir ihn heute kennen geebnet. Bei Rekordfahrten auf gerader Strecke erreichte ein Rennwagen bereits 1937 mit einer Leistung von über 500 PS eine Höchstgeschwindigkeit von 400 km/h. Im gleichen Jahr wurden auf einem Motorrad über 270 km/h erreicht.

Motorsport-Geschichte nach 1945

Nicht nur durch die Entwicklung und den Einsatz von Automobilen, Motorrädern und Flugzeugen in den zwei Weltkriegen, sondern auch als Versuch, einen Weg zurück zur Normalität zu finden, fand der Motorsport nach 1945 schnell wieder Anklang. Eine neue Motorengeneration, die weitere technische Möglichkeiten erschloss und den Wettrennen neue Aspekte geben konnte, wurde in den 1950er Jahren entwickelt. Wo es dann hinsichtlich der Motorenleistung und weiterer Technik nichts mehr aus den Maschinen herauszuholen gab, griff weiterhin die Physik.

Bild eines alten Rennwagens (Ende der 1950er) mit aerodynamischer Form

Denn zum Ende der 1950er Jahre versuchte man nun, durch das Design der Rennwagen einen Vorteil zu holen. Eine stromlinienförmige Karosserie für Autos sowie entsprechende Verkleidungen von Motorrädern kamen in Mode. Für Rennstrecken mit vielen bzw. engen Kurven wurden zudem die Reifen und die Fahrwerke weiterentwickelt. Doch wo man viele Gedanken und Ideen sowie technisch-wissenschaftliches Können in die Rennmaschinen steckte, da vernachlässigte man einen wichtigen Aspekt der Rennbahnen: die Sicherheit für die Zuschauer.

So kam es in der Geschichte des Motorsports Ende der 1950er / Anfang der 1960er zu einem Bruch. Nach einigen großen Unfällen mit Verletzten und Toten zogen sich einige Fahrer und Teams nicht nur aus dem Motorsport zurück – die Veranstaltungen wurde teilweise sogar komplett verboten. Durch eine sichere Gestaltung von Rennstrecken sowie auch einer besseren Sicherheitsausstattung in und an den Rennwagen kam der Motorsport aber Ende der 1960er zurück. Für die Fahrer gab es nun zum Beispiel Rennanzüge, Anschnallgurte und Überrollbügel.

Die jüngste Motorsport-Geschichte

Mit mehr Sicherheit in den Rennwagen und auf den Motorrädern sowie durch sicherere Strecken und Zuschauerränge gelang es dem Motorsport in den 1970er Jahren wieder zum Publikumsliebling zu werden. Zwar standen nun keine großen Leistungen, wie zum Beispiel das Gewinnen eines Rennens von einer Stadt zur anderen über unwegsame Wege mehr im Mittelpunkt; aber auch der rundenbasierte Wettkampf auf bestens ausgebauten Strecken wusste zu begeistern. Mit der Zeit wurden die einzelnen Teams und Hersteller immer besser vermarktet, die Rennen wurden zu Massenevents, sie wurden im Radio und Fernsehen übertragen, und so weiter.

Die jüngste Motorsport-Geschichte führte also dazu, dass sowohl eine Kommerzialisierung als auch eine strikte Professionalisierung vor sich ging. Egal ob Formel 1, Rallye-Fahrten, Motorradrennen, Motocross, Motorboot- oder Flugzeug-Wettkämpfe: es geht nicht mehr nur um das Aufzeigen der Leistung und des Durchhaltevermögens der Maschinen sowie der Menschen, die sie bedienen. Mittlerweile geht es – wie in vielen anderen Sportbereichen von Fußball über Basketball hin zum Hockey – um Geld, um Werbeflächen, um das Einhalten von Quoten und dergleichen mehr.

Natürlich gibt es aber auch immer noch Teams und einzelne Fahrer, die mal mehr mal weniger hervorstechen. Wahrscheinlich gibt es niemanden im deutschsprachigen Raum, der nicht schon einmal etwas von einem Michael Schuhmacher gehört hat. Um die Jahrtausendwende (20. Und 21. Jahrhundert) brachte die Formel 1 mit dem Talent Michael Schuhmacher einige Millionen Menschen auf die Zuschauerplätze sowie vor die Fernseher – und das weltweit.

schumaher

Formel 1 Einschaltquoten von 1995 bis 2015 (Deutschland)

Im Folgenden finden Sie die durchschnittlichen Formel 1 Einschaltquoten in der jeweiligen Jahreszusammenfassung von 1995 bis 2015. Neben den Zuschauern in Millionen pro Rennen finden Sie zudem noch den Marktanteil der Formel 1 bei der Übertragung als Prozentwert. Die aufgezeigten Werte beziehen sich dabei auf Deutschland.

  • 1995 – 5,63 Millionen Zuschauer; 40,9 % Marktanteil
  • 1996 – 6,39 Millionen Zuschauer; 44,7 % Marktanteil
  • 1997 – 7,89 Millionen Zuschauer; 51,8 % Marktanteil
  • 1998 – 9,19 Millionen Zuschauer; 55,4 % Marktanteil
  • 1999 – 8,91 Millionen Zuschauer; 57,0 % Marktanteil
  • 2000 – 9,87 Millionen Zuschauer; 56,3 % Marktanteil
  • 2001 – 10,44 Millionen Zuschauer; 55,4 % Marktanteil
  • 2002 – 9,32 Millionen Zuschauer; 50,5 % Marktanteil
  • 2003 – 8,97 Millionen Zuschauer; 48,7 % Marktanteil
  • 2004 – 8,51 Millionen Zuschauer; 46,8 % Marktanteil
  • 2005 – 6,94 Millionen Zuschauer; 41,7 % Marktanteil
  • 2006 – 7,62 Millionen Zuschauer; 46,0 % Marktanteil
  • 2007 – 5,90 Millionen Zuschauer; 40,4 % Marktanteil
  • 2008 – 5,14 Millionen Zuschauer; 36,7 % Marktanteil
  • 2009 – 5,21 Millionen Zuschauer; 38,2 % Marktanteil
  • 2010 – 6,28 Millionen Zuschauer; 40,1 % Marktanteil
  • 2011 – 4,39 Millionen Zuschauer; 26,2 % Marktanteil
  • 2012 – 5,94 Millionen Zuschauer; 38,5 % Marktanteil
  • 2013 – 5,28 Millionen Zuschauer; 31,9 % Marktanteil
  • 2014 – 4,35 Millionen Zuschauer; 28,2 % Marktanteil
  • 2015 – 4,20 Millionen Zuschauer; 24,5 % Marktanteil

Sebastian Vettel für Ferrari – Deutscher WM-Fahrer nach Schuhmacher

Nach Michael Schuhmacher für das Team Ferrari wurde es im Hinblick auf namhafte Formel 1 Fahrer aus Deutschland erst einmal ruhig. Natürlich gab es sie weiterhin, aber nicht mehr in Form einer solchen Prominenz. Der 1987 in Heppenheim geborene Sebastian Vettel hat das in den letzten Jahren aber zu ändern vermocht. Sein Name ist auch vielen Leuten geläufig, die sich nicht mit Motorsport auskennen, denn seine bisher 4 WM-Titel konnten ihn mehrfach in die Sportberichterstattung bringen. Aktuell fährt er für Ferrari, so wie einst auch Michael Schuhmacher.

Dabei war Sebastian Vettel nicht immer diesem Team treu. Zwar fuhr er bereits in den Jahren 2007 und 2008 mit Motoren von Ferrari, das aber beim Hersteller bzw. Team Toro Rosso. Der Name „Toro Rosso“ bedeutet „roter Stier“ auf deutsch bzw. „red bull“ auf englisch. Da ist es nicht überraschend, da das Team dem gleichnamigen Unternehmen Red Bull aus Österreich gehört. Es gilt als Junior-Team des Red Bull Formel 1 Teams; und so kam es dann auch, dass Sebastian Vettel nach den ersten zwei Jahren von 2009 bis 2014 für Red Bull fuhr. Erst seit 2015 fährt er für Ferrari.

Der Motorsport heute – Mercedes führt in 2019

Die Formel 1 und ihre Kennzahlen der Popularität zeigen ein Symptom auf, das auf die Gesamtentwicklung im weiteren Bereich Motorsport hinweist: das Interesse der Bevölkerung nimmt ab. Tiefstwerte wie zu Anfang der gesamtdeutschen Mitverfolgung von Rennen (1992 gab es durchschnittlich 1,77 Millionen Zuschauer) sehen wir zwar aktuell nicht, aber auch keine Spitzenwerte wie um die Jahrtausendwende herum. Zwar gab es in den letzten Jahren wieder einen leichten Zuwachs, aber das auch nur, weil das Marketing des Sports sich auf die neuen Medien eingelassen hat. Mit der Nutzung von Social Media, Streaming-Diensten und ähnlichem kommt das Interesse wieder zurück – aber eben nur langsam. Auch Formel 1 Wetten steigern die Gesamtpopularität des Sports weiter und versuchen mit attraktiven Bonus Angeboten die Sportliebhaber zu animieren und Ihnen das Gefühl zu geben, ein Teil dessen zu sein.

Im Jahr 2019 gab es insgesamt 21 Grand-Prix-Rennen, von Australien im März über Spanien und Monaco im Mai sowie Großbritannien und Deutschland im Juli hin zu den USA und Brasilien im November. Aus 11 Grand-Prix-Rennen des Jahres 2019 als Sieger hervorgegangen ist dabei Lewis Hamilton. Er fährt für das Mercedes-AMG Petronas Formel 1 Team. Sein Teamkollege und Sieger von 4 der 21 Rennen ist Valtteri Bottas. Das Mercedes Renn-Team hat also bei den 21 Grand-Prix-Wettrennen der Formel 1 in der Saison 2019 insgesamt 15 Siege einfahren können.

Kritik an Motorsport-Fahrten, Flügen und Motorbooten

Großveranstaltungen rund um den Motorsport zogen vor allem in seiner jüngeren Geschichte viel Kritik auf sich. Denn nicht nur die Rennen auf aufgebauten Straßen selbst schaden der Natur durch Flächenversiegelung, Schadstoffausstoß und Luftverschmutzung. Auch die große Zahl der Zuschauer im Publikum sorgen durch Anfahrt und Konsum vor Ort für Umweltverschmutzung und Müllerzeugung. Gegner von Motorsportereignissen wie Formel 1, Motorradrennen und dergleichen kritisieren diese negativen Aspekte vor allem mit Blick auf die Tatsache, dass die Fahrer im Grunde „nur ein paar Stunden im Kreis fahren“.

Aber auch andere Motorsport-Events wie Motocross, Off-Road-Rallyes, Flüge und Bootsrennen sehen sich großer Kritik gegenüber. Vor allem jene Rennen sind damit gemeint, die in mehr oder weniger empfindlichen Ökosystemen stattfinden, die Umwelt für eine Einzelveranstaltung umgestalten sowie mit Lärm und Abgasen nicht nur die Fauna, sondern auch die Flora negativ beeinflussen. Da Umwelt- und Klimaschutz heutzutage dringlichere Themen sind als jemals zuvor, muss dieser Kritik begegnet werden. Wie auch bei der mehrmaligen Umgestaltung des Motorsports im 20. Jahrhundert müssen nun die Entwicklungen des 21. Jahrhunderts mit einbezogen werden – also die Umwelt und das Klima als Priorität.

Muss der Motorsport umweltfreundlich revolutioniert werden?

Auf kurz oder lang benötigt der Motorsport in so ziemlich allen Bereichen einen neuen Anstrich. Er kann zum Beispiel durch Hybrid- und Elektrofahrzeuge ganz neue Ansprüche stellen. Zudem würde durch entsprechende Umgestaltungen (also nicht nur kaum beachtete Subkategorien, sondern eine komplette E-Auto-Formel-1 zum Beispiel) dazu führen, dass E-Mobilität in den Köpfen der Menschen ankommt. Außerdem würde die Entwicklung von Elektromotoren, Akkus und weiterer Elemente durch den steten Wettkampf vorangetrieben werden.

Neben neuen Rennwagen, E-Motorrädern und klimafreundlichen Rennflugzeugen sowie Booten ergäbe sich eine leistungsorientiere Forschung, die am Ende auch Privatfahrzeugen zu Gute kommt. Der Motorsport würde sich zudem eine neue und vor allem junge Zielgruppe erschließen. Eine Zielgruppe, die dem Sport und den einzelnen Teams nicht nur lange treu bleiben kann, sondern durch stete Kritik immer wieder für eine positive Anpassung des Motorsports sorgen würde. Denn nur so kann er, falls der Kampf gegen die Klimakatastrophe einmal ernst genommen wird, auch wirklich bestehen bleiben – im aktuellen Maße bzw. sogar im Niveau der Jahrtausendwende.

Die scheinbare Nichtvereinbarkeit von Motorsport und Umweltschutz wird aber nicht nur aus der Bevölkerung heraus und durch Vereine oder Initiativen artikuliert. Auch aus Bundesministerien heraus regte sich schon 2007 Zweifel an der Nachhaltigkeit von Motorsport. So gab es vom Beirat für Umwelt und Sport beim Bundesumweltministerium eine Einschätzung zu sportlichen Betätigungen in der freien Natur. Diese seien im Grunde natur- und landschaftsverträglich – aber nur, wenn keine Verbrennungsmotoren zum Einsatz kommen. So wirkt sich der konventionelle Motorsport also negativ auf Biotope, Tier- und Pflanzenarten aus.

Zusammenfassung zur Motorsport-Geschichte

In der über 100-jährigen Geschichte des Motorsports gab es verschiedene Ziele und auch unterschiedliche Wege dahin. Standen am Anfang noch der Ausdauertest einer neuen Fortbewegungstechnik sowie der Vergleich zu bereits etablierten Formen der Fortbewegung im Mittelpunkt, da ging es später vor allem um die Geschwindigkeit der motorbetriebenen Maschinen. Als dann bereits vor etlichen Jahrzehnten schon enorme Höchstgeschwindigkeiten erreicht werden konnten, ging es um die weitere Technik, um Reifen, Fahrwerke, das Gewicht der Fahrzeuge und, und, und. Aus grobem Pioniergeist wurde die Konzentration auf Feinjustierungen.

Mit den Motorsport-Rennen sowie mit ihren veränderten Zielen und Formen veränderte sich auch das Publikum und deren Zugriff auf Informationen. Wo man um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert wohl vor allem aus der Zeitung von fernen Rennerfolgen erfuhr oder sich auf den Weg zu wichtigen Etappen, zum Start- oder Zielpunkt begab, so wurden Rennen später zentralisiert. Heute gibt es Jahr für Jahr befahrene Grand-Prix-Strecken, die jeweils an einem Tag für ein Rennen befahren werden, sodass am Ende jeder Jahressaison ein Weltmeister ermittelt werden kann. Die Informationen wurden mit der Zeit über Radio, Fernsehen und Internet verbreitet – inklusive Live-Übertragungen.

Alles in Allem kann man sagen: Motorsport ist nicht nur Verbesserung, sondern auch grundlegende Veränderung. Dafür stand er schon immer. Ein Wandel hin zu einem umweltverträglichen Sport, der ohne Verbrennungsmotoren auskommt, ist denkbar und von vielen Seiten her sicher auch wünschenswert. Seitens der Hersteller, welche hinter den Teams stehen, ist er mit Sicherheit auch gut umsetzbar. Warum also nicht? Wie auch immer die Motorsport-Geschichte weitergeschrieben wird: viel Spaß beim Mitfiebern!